Cold Case - verschwunden, vermisst, verschollen

Agnes Doschek (*16.04.1884 in Ringelsdorf, Niederösterreich) war die Tochter von Josef Doschek und Agnes Sowa. Sie wurde im Elternhaus ihrer Mutter in Hohenau geboren.

Sie wuchs als Häuslertochter im Hausnr. 116 in Ringelsdorf auf. Nun wird es spannend:

Agnes solle in Wien als Anwaltsgehilfen bei einem jüdischen Anwalt gearbeitet haben. Die beiden hatten ein Verhältnis und sie wurde von ihm schwanger. Da er eine Familie hatte, war es ihm nicht möglich, zu dem Kind - Hugo Doschek - zu stehen, hinterließ ihm jedoch anonym ein Vermögen, das ihm eine ordentliche Schulbildung, Berufsausbildung, ein eigenes Haus und genug zur Familiengründung haben sollte. (1. Weltkrieg kam, Inflation und damit war das Geld weg.)

Agnes gebar Hugo im Alservorstadt Krankenhaus in Wien, das zu dieser Zeit die Möglichkeit bot, ungewollt schwangeren Frauen, ihr Kind zu gebären, nötigenfalls medizinische Hilfe zu leisten und sich in einer anderen Abteilung oder Wohnheim das Kind aufzunehmen und ungefähr bis zum 6. Lebensjahr zu versorgen. Agnes nannte in den Namen des Kindsvater nicht.

Eines Tages kam sie nicht mehr in die Wohnung zurück, wo sie als Magd tätig war. Das ist aktenkundlich.

Die weitere Familiensaga beinhaltet nur, dass sie verschwand und ein Leben bei den Brüdern, die in die USA auswanderten ein neues Leben zu beginnen. Dort kam sie nicht an, es sollen Nachforschungen von deutscher und amerikanischer Seite aus begangen worden sein, aber das Schiff wäre ausgelaufen, aber nie in Philadelphia angekommen sein. Weiter solle es somit zu dem Schluss gekommen sein, dass das Schiff Piraten zum Opfer fiel, wo sie getötet oder verschleppt wurde.

Aktenkundig ist die Tatsache, dass sie gerichtlich für Verschollen erklärt wurde.

Es gibt viele Ungereimtheiten zu den Fakten, die in den Matrikeln und den damals üblichen Vorgensweisen bei ungewollt schwangeren Frauen unternommen wurden. Alle Unterlagen sowie allgemeine Informationen werde ich ein andermal einfügen.